oder: vom provisorischen Leben

Irgendwo zwischen Himmel und Hölle. Mitten im Universum und doch am Arsch der Welt. Dort steht es, das Ristorante Immortale. Täglich trifft die unermüdliche Belegschaft alle Vorbereitungen, täglich öffnet dieser Mikrokosmos seine Türen  und doch bleibt das marode Lokal ein seltsamer Ort ohne Sinn.

Eine Allegorie in vier absurden Bildern. Da ist zum einen der junge unbedarfte Anfänger, der mit Osterglocken in der Hand eine neue Zeit einläuten möchte und schnell lernt, sich anzupassen. Dann der ebenso eitle wie ehrgeizige Oberkellner, der davon träumt, den Laden zu übernehmen, immer im Mittelpunkt stehen möchte und ständig über das Ziel hinausschießt. Der Chef trägt wacker die Verantwortung und hofft beständig, da es mit dem Betrieb schon irgendwie weitergeht, obwohl alle Anzeichen dagegen sprechen. Und der alte Ober, schon fast Teil des Inventars, der schon lange in Pension gehen sollte und den nur seine Bequemlichkeit an diesem gottverlassenen Ort hält. Dazu kommt die dicke fette Köchin, die wie eine Botschafterin zu einer anderen Welt hinter der Durchreiche in der Küche lebt. Da ist sie selbst ihr einziger Gast und es bleibt ihr viel Zeit, Musik auf ihrem Akkordeon zu machen. So bereitet sie ganz nebenbei ein erlesenes musikalisches Menü vor. So wie sich die Tage scheinbar im Kreise drehen, geht es den Personen auch.

In einer Welt, in der sich das Leben nur noch um sich selbst dreht, entsteht ein phantastisches Labyrinth von Beziehungen, Ängsten und Wünschen. Das Restaurant ist das Schicksal jedes einzelnen, sein Traum, seine Erinnerung, ja sein Selbst.

CREDITS

EINE PRODUKTION VON Familie Flöz

EIN STÜCK VON UND MIT Björn Leese, Hajo Schüler, Ilka Vierkant, Michael Vogel, Paco Gonzáles

URAUFFÜHRUNG 1998, Maschinenhaus Essen

REGIE Michael Vogel
CO-REGIE Markus Michalowski
MASKEN Michael Vogel
BÜHNE Michael Vogel, Stephan Grebe
KOSTÜME Bea Peric
MUSIK Daniel Ott, Ilka Vierkant
LICHTGESTALTUNG Reinhard Hubert, Jan Steinfatt